XP-67 Moonbat
Die XP-67 war der Prototyp eines Langstreckenjägers für die US Army Air Corps. Entwickler war die junge Firma McDonnell Aircraft Corparation, welche bis zur XP-67 nur Zulieferer oder Lizenzbauer war, somit war die XP-67 das erste eigene Design. Obwohl das Design zunächst eine Ausschreibung der US Army nicht gewann, wurde das Interesse der Armee geweckt. Im Frühling 1941 erhielt das Modell II-A den Projektcode MX-16. Die Anforderungen waren eine Druckkabine für den Piloten, Tanks für 760 Gallonen (2876 Liter) Treibstoff, sechs Kaliber 50 und zwei 20mm Kanonen, welche jedoch kurze Zeit später gegen sechs 37mm Kanonen (3 auf jeder Seite zwischen Motorgondel und Rumpf) getauscht wurden. Verbaut werden sollten zwei Triebwerke des Typs Continental XIV-1430-1s (1350 PS) und zwei General Electric D-2 Turbosupercharger. Zudem sollte bei einen Abfluggewicht von 18600 Pfund (8436 kg) eine Geschwindigkeit von 472mph (760mk/h) und eine Steigrate von 3200 fpm (1700 Meter pro Minute) eingehalten werden.
Das angepeilte Abfluggewicht stieg
unter anderem durch die Änderung der Bewaffnung im Vorfeld schon auf
über 20000 Pfund (über 9000kg).
Am 29. Oktober 1941 wurde ein Vertrag
über 1,51$ Millionen geschlossen. Der Vertrag umfasste 2 XP-67
Bomber Destroyer Prototypen, der Erste sollte am 29. April 1943
ausgeliefert werden. Die Entwicklung fand in St. Louis unter dem
Projektleiter Garret C. Cavington statt.
Mitte April 1942 wurde die erste
Attrappe besichtigt. Daraus folgte eine Liste von Änderungen. Die
Nase sollte für eine bessere Gun sight vision (mir fällt hier
leider kein passendes Deutsches Wort für ein, bin für Vorschläge
dankbar) erweitert werden, die Triebwerke wurden zu einem Continental
XI-1430-17 in der rechten Gondel und einem Continental XI-1430-19
(für 1900 PS Emergency Power bei 25000 Fuß [7,6 km]) in der linken
Gondel gewechselt. Außerdem sollte das Fahrwerk in die
Triebwerksgondeln und nicht in den Flügel einfahren, was
schlussendlich zu einem Redesign führte. Bis Ende Juli 1942 gingen
weitere solcher Änderungen ein.
Die anschließenden Windtunneltest
führten zu weiteren Designänderungen (z.B. Erhöhung des
Leitwerks). Im Windkanal wurden fast alle Teile der XP-67 getestet,
um zum Beispiel bei den Motorgondeln eine optimale Kühlung zu
erhalten.
Die XP-67 beherbergte viele
Innovationen. Der Charakter von McDonnells erstem Design (Model I) blieb erhalten, wurde aber mit der neusten Technik
ausgestattet. Dazu gehörten Spreizklappen und eine
Doppelkabelanlenkung, um die Sicherheit zu erhöhen.
Die Triebwerke wurden eng ummantelt und
drehten einen 4-Blatt Propeller mit einem Durchmesser von 10,7'
(3,62m). Die Abgase der Triebwerke wurden durch Rohre hinten aus den
Motorgondeln ausgeleitet.
In der XP-67 waren nun auch selbst
verschließende Tanks für 735 Gallonen (2780 Liter) Treibstoff
verbaut.
Durch die vielen Änderungen blieb das
Projekt nicht im zeitlichen und geldlichen Rahmen und im
Windkanaltest zeigten sich aerodynamische Probleme auf, sodass der
zweite Prototyp im Oktober 1943 stoniert wurde.
Im Dezember 1943 begannen die ersten
Rolltest mit dem Protoypen (Kennung 42-11677). Schon da zeigte sich,
dass die Triebwerke ein Problem darstellen . Am 8. Dezember brannte
es während eines run-up in beiden Triebwerksgondeln. Nach den
nötigen Änderungen wurde der Prototyp für den Erstflug zum Scott
Field in Illinois gebracht. Am 6. Januar 1944 Erfolgte dann der
Erstflug mit Pilot Ed E. Elliot. Der Flug dauerte jedoch nur 6
Minuten, da die zu schwachen Triebwerke überhitzen. Daraus folgten
weitere Änderungen an den Triebwerksgondeln.
Der vierte Flug am 1. Februar endete
dramatisch, als ein Drezahlmesser versagte und dadurch die Triebwerke
viel zu schnell drehten. Also Folge gingen die Lager des
Kurbelgehäuses kaputt, jedoch konnte das Flugzeug ohne weitere
Schäden gelandet werden. Einzig die Cockpitverglasung hatte sich im
Flug gelöst.
Da die XP-67 nun auf Ersatzmotoren
warten musste wurde sie zurück nach St. Louis trnasportiert und
weiteren Veränderungen unterzogen. Dazu gehörte eine Verbesserung
der Kühlung und ein anheben des Höhenruders um einen Fuß.
Am 23. März 1944 wurde die
Flugerprobung auf dem Lambert Field (St. Louis) fortgeführt. Die
Motoren mussten aber immernoch gedrosselt geflogen werden, da sie
sonst überhitzen konnten.
Die nächsten Monate wurde ausgiebig
getestet, jedoch lieferten die Continental Experimentalmotoren 300 PS
weniger als versprochen und das Gesamtgewicht war schon auf 25400
Pfund (11500 kg) geklettert.
Als am 11. Mai zum ersten Mal
Army-Piloten die XP-67 fliegen durften zeigten diese sich aufgrund
der Untermotorisierung unbeeindruckt. Zudem war die Startstrecke
übermäßig lang, die Landegeschwindigkeit von 76mph (122 km/h) auf
93mph (150 km/h) gestiegen, es gab Stabilitätsprobleme und der
Flieger war weniger manövrierfähig als existierende Jäger.
Um die Stabilitätsprobleme in den
Griff zu bekommen wurde die V-Form des Höhenruders von 5° auf 7°
erhöht. Als weiterer Schritt sollte der Luftwiederstand verringert
werdne, dazu wurden Öffnungen geschlossen und Verkleidungen
abgeändert. Dies führte zu 405 mph (652 km/h) bei 25000 Fuß (7,6
km) und einem Abfluggewicht von 22000 Pfund (9980 kg), was immernoch
hinter den Anforderungen war.
Da die Triebwerke immernoch zu schwach
waren wurden verschienden Überlegungen angestellt.
1. Eine Wassereinspritzung einbauen,
was zu 2000 PS führen sollte.
2. Curtiss Dual-Rotation Propeller
sollten zu 7-10mph (11-16 km/h) mehr Höchstgeschwindigkeit und 400
fpm (120 Meter pro Minute) mehr Steigleistung führen.
3. 150 Oktan Treibstoff verwenden, was
in Kombination mit einem 11' (3,35m) Propeller zu 2100 PS (Emergency
Power) führen sollte.
4. Die Contitentaltriebwerke gegen
zweistufige V-1710 oder V-1650 Triebwerke und ein Jettriebwerk (z.B.
2040-lbt General Electric I-20) anstatt der Turbocharger einzubauen.
Es wurde beschlossen die
Triebwerksversuche mit 42-11677 fortzuführen und dann die
contra-rotating Propeller einzubauen, während entschieden wird was
für Triebwerke der zweite Protoyp (42-11678) bekommt (die Stonierung
des zweiten Prototyps muss aufgehoben worden sein, wann das passiert
ist ist aus meine Unterlagen nicht ersichtlich).
Am 6. September 1944 musste 42-11677
nach nur 43 Flugstunden mit einem brennenden Triebwerk notlanden und
wurde bei dem anschließenden Brand so stark beschädigt, dass sie
nicht wieder aufgebaut wurde.
Wie man auf dem Bild sehen kann war die
contra-rotating Einheit noch nicht eingebaut.
Zu diesem Zeitpunkt war 42-11678 nur zu
15% fertiggestellt.
Die Army verlor auch das Interesse an
dem Projekt, da klar wurde das die XP-67 nicht mehr
kriegsentscheident war, die Experimentaltriebwerke I-1430 nie in
Produktion gehen werden und die Zukunft den Jets gehört. Deshalb
wurde am 13. September 1944 das Projekt suspendiert und am 24.
Oktober 1944 nach 4,63$ Millionen aufgelöst. Der zweite Prototyp
wurde nie vollendet und sein Verbleib ist ungewiss.
Hier noch ein kleiner FIlm:
Vielen Danke fürs Lesen und ich hoffe es
hat Spaß gemacht.
Quelle: U.S.Experimental &
Prototype Aircraft Projects, Fighters 1939-1945, Bill Norton
Bilder: